Kommentare zum Film:

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Florian Eder schrieb am 19.11.2006 um 1:51 Uhr


Hallo,

Kreisverkehr ist der beste Film den ich seit langem gesehen habe.

Der Schauspieler mit dem Staubsauger übertrifft wirklich alles. Super Rolle und geile Szenen.
 

Kuhwitter schrieb am 17.11.2006 um 15:46 Uhr


Kreisverkehr – eine moderne Odyssee. Provinzialistischer Utopisten und die Kontroverse der fortschreitenden Urbanität.

Kreisverkehr, ein Begriff, eine moderne urbane Begrifflichkeit, die so simpel wie tiefgründig ist. Hier steht sie metaphorisch für eine permanent perpetuierende Ausweglosigkeit, begleitet von stumpfem Staunen. Kreisverkehr verhandelt die Geschichte provinzialistischer Utopisten, die sich auf eine moderne Odyssee, einer Suche nach Distinktionsgewinn, begeben und sich dabei immer wieder an der unaufhaltsam fortschreitenden und konfrontierend-komplexen Industrialisierung reiben. Eine Gruppe dadaistischer Provinzprolls zieht aus um es mit der Welt da draußen aufzunehmen. Doch immer wieder stoßen sie an innere und reale äußere Mauern, die ihnen die Sicht behindern, nicht erklimmbar oder für sie verschlossen sind. Allein die Szene des magisch verzweifelten Ringens der Gruppe mit einem Industriekubus symbolisiert - interpretatorisch wunderbar freischwingend - die ganzheitliche gesellschaftspolitische Problematik. Abgrenzung der Mächtigen, die Unüberwindbarkeit des globalen Kapitalismus aber auch das persönlich Scheitern auf Grund von unzureichendem Wissen und kaum bewältigbarer Komplexität.
Auf ihrem Weg verliert sich das Kollektief immer wieder im Kreisverkehr. Irrend, taumelnd, dröge staunend, repetetiv das eigentliche Ziel, den Kern der Sache umkreisend. Vielleicht sind es die großen und kleinen Blindflecken in der Psyche eines jeden, die sie nicht weiterkommen lassen. Diese Blindflecken stehen als schwarze Männer immer am Rande des Kreisverkehrs.
In ergänzenden Sequenzen werden zwei weitere zentrale Figuren immer wieder zwischengeblendet. Da wären einmal der Mann der immer verprügelt wird. Er erfüllt eine gruppendynamisch wichtige Funktion, auf den sich das Frustrationspotential des Interaktionssystems ableitet. Er ist das kathartische Moment, der die anderen überleben lässt. Zum anderen die Figur des Staubsaugermanns. Er verkörpert die „Versingelung“ der überindividualisierten Egogesellschaft. Der Staubsaugermann ist unfähig zu jedweder persönlichen Beziehung und hat sich daher einen geschlechtslosen Staubsauger als Partner gewählt; das ist natürlich als ironischer Seitenhieb gen Japan zu werten, das Land der Roboterhündchen. Auch er gibt ein kathartisches Moment ab. Er ist der Dreckfresser. Darüber hinaus gibt es noch die Gruppe der Mitläufer, die zaghaft applaudierend, auf einer Brücke weilend die Versuche unserer Reisenden kommentieren. Doch sie wissen genau, wie dünn der Boden ist auf dem sie stehen.
Insgesamt ist die beklemmende Sprachlosigkeit der Thematik fabulös mit dem Kunstgriff einer fast permanenten nonverbalen Kommunikation bzw. nur einigen Stammellauten gelöst. Auch erreicht der Film eine radikale Intensität durch seine bohrend langen Einstellungen, die sehr mutig mit nur wenigen Schnitten auskommt.
Am Ende scheitert die Gruppe auf ihrer Odyssee und kehrt zum Ausgangspunkt, ihre Provinzkneipe, zurück. Der persönliche Kneipenkreisverkehr. Der Schluss ist dabei sehr kritisch und nachdenklich auszulegen, da er ja die Rückkehr zu pragmatisch-traditionalistischen Lösungen dokumentiert, diese aber nicht unbedingt propagiert. Vielmehr schwingt hier auf der Metaebene Adornos berühmter Satz aus seiner „Minima Moralia“ mit, dass es „kein richtiges Leben im falschen“ gibt. Die Protagonisten ergeben sich der Erkenntnis und vertrauen darauf, dass Alkohol zwar keine Lösung ist, aber man wenigsten die Frage beim Trinken vergisst.
 
http://www.noisy-neighbours.com

David schrieb am 16.11.2006 um 15:50 Uhr


Booaa, Wooaa, Booaa Waahnsinnn ! Geiler Film, Hammer Dialoge, sehr talentierte Schauspieler, usw. also : sehr empfehlenswert ! Etwas Klischee haft sind jedoch die Golf fahrer dargestellt. WIR SIND NICHT ALLE UNTERBELICHTET!
Wir fahren ja nicht alle jedes Jahr zum Wörterseetreffen !
 

Vorsitzender S.O.N schrieb am 16.11.2006 um 11:59 Uhr


Oh la la, ich bin begeistert. Nicht nur die detailtreue Milieubeschreibung (in Bild und Ton) sondern auch die hochkarätige und selbstlose schauspielerische Meisterleistung machen diesen Film zu einem außergewöhnlichen Zeitdokument, [...] das mit Witz und Geist die Abgründe und das perpetuum mobile eines jeden Kreises wiederspiegelt.
Master_H_Records
 
http://www.master-base.de

Sabine Mayer schrieb am 15.11.2006 um 18:29 Uhr


Ein Film bei dem man mal wieder Tränen lachen konnte. Super vor allem dann, wenn man die Teile der Besetzung kennt. Sehr natürlich gespielt und der Drehort hier im Chiemgau ist natürlich besonders gut gewählt! Ein schräger Film, der aber auch zum Nachdenken anregt!
 


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