Snottomo Zwo
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Nur wenige Meter neben ihn parken viele leehre Einkaufswagen, von denen er sich einen holt.
Mit wenigen Griffen ist der Karton mit dem kaputten 40.- Eurotopf abgeschnallt.
Er packt ihn in den Einkaufswagen und schiebt diesen durch die Fluegeltuer ins Einkaufszentrum.
Der breite Gang mit den vielen Menschen hinterlaesst den Eindruck, eine endlos scheinende Halle zu sein.
Rechts- und linksseitig praesentieren gastronomische Einrichtungen und verschieden grosze Geschaefte Lebensmittel und Industriewaren. Fasst alle Geschaefte gehoeren groeszeren Ladenketten an.
Der bei weiten ueberwiegende Teil der Industriewaren besteht aus in China fuers Volk hergestellten billigen Massenprodukten mit Sollbruchstellen und in schlechter Qualitaet, womit die Kurzlebigkeit der Artikel gesichert werden soll.
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Aus den flaechend deckend plazierten Bildschirmen und Lautsprechern ertoent amerikanische Musik, die hin und wieder unterbrochen wird mit Werbeansagen und gezielten Nachrichten, die uns auf einen Krieg gegen Russland einstimmen sollen.
Ganz in der Naehe eines der groszen von der Decke haengenden Plakate, worauf eine nett aussehende Verkaeuferin mit dem Spruch wirbt,
Einkaufen mit einem Laecheln
, befindet sich jener gut besuchte Laden, in dem Frau und Herr Silbertaler den Topf vor einigen Tagen kauften.
In dieser Filiale einer gruoszen Supermarktkette angekommen, reklamiert Herr Silbertaler den im Topf offensichtlichen Schaden und verlangt den Kaufpreis zurueck.
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Ein Kundendienstmitarbeiter laesst sich von ihm berichten, wie es zu dem Schaden kam.
Dann erklaert der junge Angestellte Herrn Silbertaler, dass der Kochtopf aus China importiert wurde und nicht fuer das Betreiben auf offener Flamme, wie in diesem Falle auf einem Gasherd, geeignet sei.
Herablassend verweist er auf einen der vielen kleingedruckten Absaetze im Beipackzettel und erklaert den Garantieanspruch fuer erloschen.
Schlecht gelaunt nimmt Herr Silbertaler den Topf wieder mit und verlaesst den Laden.
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Unwillig taetigt er in anderen Laeden noch einige der notwendigen Einkaeufe. Hierbei spuert er wieder sehr deutlich, wie er durch die Plakate und allem Drumherum verhoehnt werden soll.
Wieder stellen sich ihm die Fragen: Warum lassen sich das so viele Menschen gefallen?
Warum ist es so muehsam, mehr Leute fuer den aktiven Widerstand zu gewinnen?
Wie tief muss die Moral eines Volkes gesunken sein, dass es nicht mehr willens ist, sich gemeinschaftlich aktiv zu wehren?
Seine Laune hebt sich etwas, als er an die stolzen Mitglieder seiner tatkraeftigen Widerstandstruppe denkt.
Wieder bemerkt er eines der zum Laecheln auffordernden Plakate.
Laechelt
und geht weiter.
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Schlieszlich gelangt er zu seiner letzten Anlaufstelle, dem Tiermarkt.
Hier kauft er wie immer, wenn er in der Naehe ist, einen Sack Hundefutter.
Gedankenversunken holt er an der Kasse wie bisher ueblich, zehn Euro aus seinem Portmonai, um zu bezahlen. Doch dieses Mal bekommt er nicht, wie gewoehnlich, etwas Kleingeld zurueck, sondern die Verkaeuferin verlangt einen Euro mehr.
Erstaunt fragt Herr Silbertaler nach dem Grund der Preiserhoehung und kramt nach dem zusaetzlich verlangten Euro.
Darauf hin antwortet die Verkaeuferin:
Der Krieg an der Ostfront
ist teuer.
Fortsetzung folgt dem Naechst.
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Der Beitrag, Ostfront, Teil 3, Geschichte 318 von Snottomo, Seite 20
wurde geschrieben
von Snottomo
am 5.6.2014 um 0:11 Uhr
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