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Ostfront 2014, Kurzgeschichte 318 von Snottomo, Teil 1 von 2 Teilen

Ostfront 2014, Kurzgeschichte 318 von Snottomo, Teil 1 von 2 Teilen

Wir schreiben das Jahr 2014. Es ist Dienstag nach Mittag am 13. Tage im Mai.

Herr Silbertaler legt den Brief seines Neffen Stefan nachdenklich in die Schublade.

Im Brief stand unter Anderen,

der Zulieferbetrieb fuer Solartechnik, in dem er gearbeitet hatte, wurde geschlossen. Bis zur deutschen Sanktionverhaengung gegen Putin lebte die Firma vorwiegend vom Export nach Russland.

Nun wurde Stefan zur Arbeitaufnahme fuer geringeren Lohn in eine Textilfabrik gedraengt.

Diese fertigt Uniformen, fuer die ukrainische Armee, um sie als Geschenk aus Deutschland nach Kiew zu schicken.
Die ersten werden schon im Miltaereinsatz gegen die Bevoelkerung der jungen Volksrepubliken Donezk und Lukansk getragen.

Die angelehnte Zimmertuer wird von Zottel, dem groszen schwarzen Hund, aufgeschoben. Ihm folgt Frau Silbertaler und fragt besorgt, faehrst du noch?

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Nach dem er die Frage bejat, gibt sie ihm 50 Euro aus der Haushaltskasse. Das Geld steckt er in sein Portmonai.

Er zieht sich seine Ledersachen an, nimmt den neuen und doch schon kaputten Suppentopf, dem beim Kochen sich ein Teil der inneren Emailieschicht loeste, auf den Hof zu seinem alten Motorrad und vestaut ihn mit ledernen Riemen auf seinen Gepaecktraeger.

Nur ein kraeftigen Tritt auf den Kickstarter und der vor Jahrzehnten in Deutschland gebaute Motor springt an.

Mit einem wohlklingenden Glock legt er den Gang ein und faehrt zum Tor.

Dort steht schon seine Frau und hat es aufgemacht.

Herr Silbetaler haelt kurz an, verabschiedet sich mit einem Kuss von seiner Liebsten und faehrt weiter.

Im Rueckspiegel sieht er, wie sie ihm kurz nachschaut, um dann das Tor wieder zu schliezen.

Die ihn verfolgende Staubwolke des Feldweges truebt die Sicht seines aus dem Spiegel verschwindenden Hofes.



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von Snottomo
am 14.5.2014 um 22:35 Uhr


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